Referenzsystem
Wer Überlegungen zur Hardwareausstattung seines individuellen CMS-Systems
anstellt, benötigt einen Bezugspunkt, ein Referenzsystem, mit dem er sein
geplantes oder bestehendes System vergleichen kann. Die Abweichungen des
eigenen Systems von dieser Referenz können dann als Orientierungshilfe bei
der Bestimmung der erforderlichen Hardware dienen.
Als Referenz dient hier ein Stand-Alone-System mittlerer Größe, auf das
die folgende Beschreibung zutrifft:
- Rund 30 gleichzeitige Benutzer (CU, Concurrent Users);
- Pflege von Websites mit rund 10.000 Dateien, hauptsächlich Webseiten;
- Layouts (Templates) von geringer bis mittlerer Komplexität.
- Ein-Rechner-System mit Voll-Installation des CMS, d.h. alle
Komponenten des CMS (Content Management Server, Template Engine, Search
Server, GUI, Portal Manager) werden eingesetzt;
- Professionelle Datenbank (nicht SQLite) wird verwendet;
- Ein Authentifizierungsdienst (wie LDAP) und ein Webserver werden
ebenfalls auf dem Rechner betrieben.
- Das System wird nicht für andere Zwecke verwendet, die die Grundlast
wesentlich erhöhen (z.B. als SSL-Proxy oder NFS-Server) oder Lastspitzen
erzeugen (Backup- oder Software-Management-Server).
Ein Rechner für den Betrieb von CMS Fiona, an das solche
durchschnittlichen Anforderungen gestellt werden, enthält
- Standard-Hardware mit zwei Prozessoren
(wie beispielsweise IBM x345 mit 2x–Xeon, 2,8 – 3,0 GHz);
- Mindestens 4 GB RAM;
- Schnelles I/O (z.B. SCSI-RAID mit RAID-Level 5).
Für den Betrieb eines auf Ruby on Rails basierenden Live-Servers ist der Einsatz eines separaten Rechners dringend zu empfehlen.
Wahl der Datenbank
Bei großen Datenmengen hat sich Oracle als performant und zuverlässig erwiesen, die entsprechende Hardware und eine gute Konfiguration der Datenbank vorausgesetzt. Für Rails-Anwendungen ist auch MySQL zu empfehlen.
Empfehlungen
- RAM: Mit mehr RAM kann die Performance am
effizientesten verbessert werden, insbesondere, wenn die Datenbank auf
dem gleichen Rechner betrieben wird. Wenn das System über wenig RAM
verfügt, kann mehr RAM auch bei CPU-lastigen Aufgaben zu besserer
Performance verhelfen, beispielsweise weil die zeitintensive
RAM-Auslagerung (swapping) vermindert wird.
- Prozessorleistung: In rechenintensiven Umgebungen
(häufige oder umfangreiche Exporte mit komplexen Layouts,
SSL-Verschlüsselung) sind schnellere oder mehr Prozessoren zu
empfehlen.
- Festplatten-I/O: Beste Dateisystem-Performance auch in
schreibintensiven Umgebungen bei gleichzeitig hoher Ausfallsicherheit bietet
RAID 10 (Striping plus
Mirroring).
- Netzwerk: Bei Betrieb der Fiona-Komponenten (vor
allem der Datenbank) auf separaten Rechnern ist eine schnelle
Netzwerkanbindung (gegebenenfalls Gigabit-Ethernet) mit kurzen Latenzzeiten
essenziell. Engpässe im Netzwerk müssen erkannt und beseitigt werden.
Lesen Sie im nächsten Abschnitt,
welche Arten der Systemlast der Betrieb des CMS erzeugt und wie Sie diese
Last verringern oder ihr mit Hardwareerweiterungen begegnen können.